Das Winterhaus in der Bozner Carduccistraße gab es vom 10. Dezember 2019 bis 30. April 2020.
Das Winterhaus war ein Projekt der Südtiroler Zivilgesellschaft. Engagierte Freiwillige rund um den Unternehmer Heiner Oberrauch wollten die politische Untätigkeit nicht mehr tatenlos hinnehmen: Immerhin waren mehr als 100 Menschen in der Landeshauptstadt obdachlos und der Winter stand bevor. Anfang Dezember 2019 organisierten sie schnell und unbürokratisch eine Unterkunft für mehr als 50 wohnungs- und obdachlose Männer, Frauen und Familien in Bozen. 143 Tage lang haben die 96 Ehrenamtlichen das Winterhaus ohne öffentliche Gelder betrieben. Die Corona-Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft. Die Notschlafstätte wurde zu einer Ganztages-Unterkunft für die obdachlosen Menschen. Respekt und Solidarität haben den Umgang miteinander geprägt.
Um dieses zivilcouragierte Vorzeigeprojekt nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, haben vier Freiwillige des Winterhauses (Caroline von Hohenbühel, Maria Lobis, Marion Maier und Rudolf Nocker) haben die Erfahrungen gesammelt und daraus ein Buch gemacht. Darin aufgenommen werden auch Interviews mit den Winterhaus-Bewohner*innen, Eckdaten zur Obdachlosigkeit in Südtirol und Anregungen für die Behebung dieses weiterhin vorhandenen Notstandes. Die Geschichten des Winterbuches zeigen, was möglich ist, wenn Menschen ihre Angst überwinden und einfach handeln. Erhältlich war das Buch in einer Auflage von 1.000 Stück in den Südtiroler Weltläden und bei den zebra.Verkäufer*innen, die die Hälfte des Verkaufspreises einnahmen. Der restliche Erlös des Buchverkaufs kommt unserem Wohnprojekt Dorea zugute, in welchem obdachlose Frauen und Frauen in prekären Situationen mithilfe einer zeitweiligen Unterkunft unterstützt werden.
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